Chemische Peelings – was bewirken sie in der Haut?

Chemische Peelings – Definition, Zielsetzung und historische Entwicklung
Chemische Peelings sind dermatokosmetische Behandlungen, bei denen säurehaltige Substanzen auf die Haut aufgetragen werden, um gezielt epidermale und dermale Regenerationsprozesse auszulösen. Sie dienen dazu, abgestorbene Hautzellen zu entfernen, die Zellerneuerung zu fördern und das Hautbild sichtbar zu verbessern. Die Intensität des Peelings variiert je nach verwendeter Säure, Konzentration und Einwirkzeit – von sanften, oberflächlichen Behandlungen bis hin zu tiefen Peelings, die die Haut in ihren tiefen Schichten restrukturieren.
Die Zielsetzungen chemischer Peelings sind vielfältig und beinhalten:
- Hauterneuerung und Verfeinerung des Teints: Durch die beschleunigte Abschilferung der oberen Hautschichten erscheint die Haut frischer, glatter und ebenmäßiger.
- Reduktion von Pigmentstörungen: Hyperpigmentierungen, wie Melasma oder Sonnenschäden, können durch das Abtragen der pigmentierten Hautschichten und die Hemmung der Melaninproduktion gemindert werden.
- Milderung von Falten und Linien: Insbesondere tiefere Peelings regen die Kollagen- und Elastinsynthese an, wodurch die Hautstruktur gestrafft wird.
- Behandlung von Akne und unreiner Haut: Säuren wie Salicylsäure wirken antibakteriell, talgregulierend und entzündungshemmend, was die Neigung zu Unreinheiten reduziert.
- Verbesserung von Narben und Hautunregelmäßigkeiten: Vor allem mitteltiefe und tiefe Peelings können Aknenarben und andere strukturelle Hautveränderungen deutlich verbessern.
Diese vielfältigen Effekte machen chemische Peelings zu einem wichtigen Bestandteil in der medizinischen und ästhetischen Dermatologie.
Historischer Überblick und Entwicklung
Die Anwendung von chemischen Peelings reicht weit in die Geschichte der Kosmetik und Medizin zurück. Schon in der Antike verwendeten verschiedene Kulturen natürliche Säuren zur Hautverschönerung:
- Altes Ägypten: Bereits vor über 4000 Jahren nutzten ägyptische Königinnen, darunter Kleopatra, Bäder in fermentierter Milch, die Milchsäure enthielt – eine natürliche Alpha-Hydroxysäure (AHA), die sanft exfolierend wirkt.
- Griechenland und Rom: Wohlhabende Frauen und Männer verwendeten Wein (enthält Weinsäure, ebenfalls eine AHA) sowie pulverisierte Traubenkerne als Peeling-Masken zur Hauterneuerung.
- Mittelalter und Renaissance: In Asien und Europa wurde Zitronensaft oder mit Schwefel angereicherte Pasten zur Hautaufhellung und Verjüngung genutzt.
Der wissenschaftliche Durchbruch erfolgte jedoch erst im 20. Jahrhundert, als Dermatologen begannen, die biochemischen Mechanismen chemischer Peelings systematisch zu erforschen und zu standardisieren. Die 1950er- bis 1970er-Jahre markierten eine wichtige Entwicklungsphase mit der Entdeckung von Trichloressigsäure (TCA)-Peelings, die erstmals medizinisch kontrolliert zur Narben- und Faltenbehandlung eingesetzt wurden. In den 1990er-Jahren erlebten AHAs und BHAs (Beta-Hydroxysäuren) einen Boom in der Kosmetikindustrie, da sie sich für regelmäßige, sanfte Peelings in Pflegeprodukten eigneten.
Heute sind chemische Peelings sowohl in dermatologischen Praxen als auch in kosmetischen Studios weit verbreitet und werden durch moderne Technologien wie kombinierte Peelings mit Enzymen, Retinoiden oder Wachstumsfaktoren stetig weiterentwickelt. Die Forschung fokussiert sich zunehmend auf individualisierte Peeling-Konzepte, die auf spezifische Hautbedürfnisse abgestimmt sind – etwa durch pH-optimierte Formulierungen oder personalisierte Kombinationstherapien mit Laser- oder Mikroneedling-Verfahren.
Die Evolution chemischer Peelings zeigt deutlich, dass sie weit mehr als eine oberflächliche Beauty-Behandlung sind – sie sind ein bewährtes Werkzeug zur nachhaltigen Verbesserung der Hautstruktur, das sowohl dermatologisch als auch kosmetisch fundiert angewendet wird.
Arten chemischer Peelings
Chemische Peelings lassen sich je nach Intensität und Eindringtiefe in die Haut in drei Hauptkategorien unterteilen: oberflächliche, mitteltiefe und tiefe Peelings. Die Wahl des Peelings richtet sich nach Hauttyp, Hautzustand und den gewünschten Ergebnissen.
1. Oberflächliche Peelings (Superficial Peels)
Diese Peelings wirken primär in der Epidermis und entfernen die oberste Schicht abgestorbener Hautzellen, ohne tiefere Hautschichten zu beeinflussen. Sie sind besonders für regelmäßige Anwendungen geeignet und erfordern keine längere Ausfallzeit.
Wirkstoffe:
- Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) wie Glycol- und Milchsäure
- Beta-Hydroxysäuren (BHAs) wie Salicylsäure
- Fruchtenzyme (z. B. Papain oder Bromelain)
Wirkung:
- Löst abgestorbene Hautzellen sanft ab (Desquamation)
- Fördert die epidermale Zellerneuerung
- Verfeinert das Hautbild und minimiert Poren
- Reguliert die Talgproduktion (insbesondere Salicylsäure)
- Reduziert Hyperpigmentierung und erste Fältchen
Indikationen:
- Leichte Akne oder Mitesser
- Unregelmäßige Hauttextur und fahler Teint
- Erste Alterserscheinungen
- Hyperpigmentierungen wie Sonnenschäden
Behandlungsrhythmus:
Oberflächliche Peelings sind oft als Kur (z.
B. wöchentlich über mehrere Wochen) oder als langfristige
Hautpflegeroutine geeignet. Die Haut ist nach der Anwendung
meist leicht gerötet, jedoch schnell wieder regeneriert.
2. Mitteltiefe Peelings (Medium Peels)
Diese Peelings dringen tiefer in die Epidermis bis in die obere Dermis ein und bewirken eine stärkere Hauterneuerung. Sie lösen kontrollierte Entzündungsreaktionen aus, die zur Neusynthese von Kollagen und Elastin führen.
Wirkstoffe:
- Trichloressigsäure (TCA) in mittlerer Konzentration (10–35%)
- Kombinationen aus AHAs/BHAs mit TCA
- Jessner-Peeling (eine Mischung aus Salicylsäure, Milchsäure und Resorcin)
Wirkung:
- Fördert eine stärkere Abschilferung der Haut
- Stimuliert Fibroblasten zur Kollagenproduktion
- Mindert Fältchen und oberflächliche Narben
- Verbessert Hyperpigmentierungen durch beschleunigte Hauterneuerung
- Stärkt die Hautstruktur durch die Neubildung von elastischen Fasern
Indikationen:
- Aknenarben oder Pigmentflecken
- Stärkere Hautalterung und Elastizitätsverlust
- Sonnenschäden und Melasma
- Erste tiefere Falten
Behandlungsrhythmus:
Da mitteltiefe Peelings eine stärkere Regenerationszeit (ca.
7–10 Tage) benötigen, sind sie nicht für häufige Anwendungen
geeignet. Sie werden in Abständen von 4 bis 6 Monaten
durchgeführt. Nach der Behandlung kann es zu Schälprozessen,
Rötungen und Schwellungen kommen.
3. Tiefe Peelings (Deep Peels)
Tiefe chemische Peelings dringen bis in die tieferen Schichten der Dermis ein und bewirken eine drastische Erneuerung der Haut. Sie sind die intensivste Form des chemischen Peelings und werden meist unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt.
Wirkstoffe:
- Trichloressigsäure (TCA) in hoher Konzentration (40% oder mehr)
- Phenol-Peeling (Baker-Gordon-Peeling)
Wirkung:
- Verursacht eine tiefgreifende Abschälung der Haut
- Fördert die Neubildung von Kollagenfasern und Dermisstruktur
- Mindert ausgeprägte Falten und Sonnenschäden
- Glättet tiefe Narben und ungleichmäßige Hauttexturen
- Bewirkt eine langanhaltende Hautverjüngung
Indikationen:
- Tiefe Falten, insbesondere perioral und periorbital
- Starke Lichtschäden und Hyperpigmentierungen
- Narbenbildung (z. B. Aknenarben)
- Starke Hauterschlaffung
Behandlungsrhythmus:
Tiefe Peelings sind eine einmalige Behandlung oder werden in mehrjährigen
Abständen wiederholt. Die Erholungszeit beträgt oft 2
bis 4 Wochen, da es zu intensiver Rötung,
Krustenbildung und Schäleffekten kommt.
Chemische Peelings sind in ihrer Intensität und Wirkung stark variabel und können an unterschiedliche Hautbedürfnisse angepasst werden. Während oberflächliche Peelings für regelmäßige Anwendungen geeignet sind, erfordern mitteltiefe und tiefe Peelings eine längere Heilungsphase, liefern jedoch tiefgreifendere Ergebnisse. Eine individuell angepasste Peelingstrategie kann langfristig zu einem verfeinerten, ebenmäßigen und jugendlicheren Hautbild führen.
Häufig verwendete Wirkstoffe in chemischen Peelings
Die Wirkung eines chemischen Peelings hängt maßgeblich von den verwendeten Wirkstoffen ab. Verschiedene Säuren und Enzyme entfalten unterschiedliche biochemische Effekte auf der Haut, abhängig von ihrer Molekülgröße, ihrer Eindringtiefe und ihren spezifischen Wirkmechanismen. Nachfolgend werden die wichtigsten Substanzgruppen detailliert erläutert.
1. Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) – Sanfte Hauterneuerung
Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) sind wasserlösliche Säuren, die hauptsächlich aus Früchten, Zuckerrohr und Milch gewonnen werden. Sie wirken primär auf die oberste Hautschicht (Stratum corneum) und fördern eine sanfte Exfoliation.
Glycolsäure (Glycolic Acid)
Cemisches Peeling mit Glycolsäure und Ferulasäure von Utsukusy Cosmetics
- Die kleinste und effektivste AHA mit hoher Penetrationstiefe
- Löst die interzellulären Verbindungen zwischen Korneozyten (Hornzellen), was zu einer schnelleren Abschuppung der Haut führt
- Stimuliert die Fibroblastenaktivität und fördert die Kollagensynthese
- Hydratisiert die Haut, da sie Wassermoleküle bindet
Einsatzgebiete:
- Fahle Haut mit ungleichmäßigem Teint
- Erste feine Fältchen
- Hyperpigmentierung und Melasma
Milchsäure (Lactic Acid)
Chemisches Peeling mit Milchsäure von Utsukusy Cosmetics
- Größere Molekülstruktur als Glycolsäure → dringt langsamer in die Haut ein
- Sanftere Peelingwirkung, ideal für empfindliche Haut
- Fördert die Hautbarrierefunktion durch Erhöhung des hauteigenen Feuchtigkeitsgehalts
- Hat eine hautaufhellende Wirkung, da sie die Melaninproduktion hemmt
Einsatzgebiete:
- Trockene und empfindliche Haut
- Hyperpigmentierung und ungleichmäßiger Teint
Mandelsäure (Mandelic Acid)
Chemisches Peeling mit Mandelsäure von Utsukusy Cosmetics
- Größere Molekülstruktur, daher besonders sanft
- Antibakterielle Eigenschaften → ideal für Akne und unreine Haut
- Reguliert die Talgproduktion und verhindert Komedonenbildung
Einsatzgebiete:
- Akne und ölige Haut
- Rosacea-empfindliche Haut
- Erste Zeichen der Hautalterung
2. Beta-Hydroxysäuren (BHAs) – Tiefenreinigung für unreine Haut
Beta-Hydroxysäuren sind fettlöslich und dringen tiefer in die Poren ein als AHAs. Sie sind besonders wirksam bei öliger Haut und Neigung zu Unreinheiten.
Salicylsäure (Salicylic Acid)
Chemisches Peeling mit Salicylsäure von Utsukusy Cosmetics
- Dringt in die Talgdrüsen ein und löst verstopfte Poren
- Hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften
- Fördert die Abschuppung von Korneozyten, ohne die Haut stark zu reizen
- Wirkt keratolytisch, d. h. sie löst übermäßige Verhornungen
Einsatzgebiete:
- Akne und Mitesser
- Ölige Haut mit erweiterten Poren
- Follikulitis und eingewachsene Haare
3. Trichloressigsäure (TCA) – Intensives Peeling für tiefere Hautschichten
TCA ist eine synthetische Säure, die je nach Konzentration ein mitteltiefes bis tiefes Peeling bewirkt. Sie wirkt stark proteinkoagulierend, d. h., sie denaturiert Eiweiße in der Haut, was eine kontrollierte Schälreaktion auslöst.
Biochemische Effekte:
- Koagulation von Proteinen in der Epidermis → führt zur Ablösung der oberen Hautschichten
- Induktion einer entzündlichen Reaktion in der Dermis → stimuliert die Kollagen- und Elastinneubildung
- Fördert Fibroblastenaktivität für eine langfristige Hauterneuerung
Einsatzgebiete:
- Tiefere Falten und ausgeprägte Lichtschäden
- Narben und grobporige Haut
- Hyperpigmentierung und Melasma
Wichtig:
TCA-Peelings erfordern eine längere Erholungsphase und sollten nur von Experten
durchgeführt werden.
4. Phenol – Das tiefste Peeling für maximale Hauterneuerung
Phenol-Peelings sind die stärkste Form chemischer Peelings und dringen bis in die retikuläre Dermis ein. Sie werden meist für schwere Hautschäden oder als alternative Methode zum Facelift eingesetzt.
Wirkmechanismus:
- Koaguliert Proteine tief in der Dermis → bewirkt eine vollständige Restrukturierung der Haut
- Führt zu einer starken Fibroblastenaktivierung und Kollagenneubildung
- Hat eine langfristige aufhellende Wirkung auf Pigmentstörungen
Einsatzgebiete:
- Starke Lichtschäden und tiefe Falten
- Narben und ungleichmäßige Hautstruktur
- Patienten mit fortgeschrittener Hautalterung
Achtung:
- Längere Heilungsphase (bis zu 4 Wochen)
- Erfordert medizinische Überwachung, da Phenol systemisch wirken kann
5. Enzymatische Peelings – Natürliche und sanfte Exfoliation
Enzymatische Peelings sind eine milde Alternative zu Säurepeelings und eignen sich besonders für empfindliche Haut. Sie arbeiten durch den proteolytischen Abbau von Keratin in der Epidermis.
Gängige Enzyme:
- Papain (aus Papaya) – Spaltet Eiweiße und fördert die Abschuppung
- Bromelain (aus Ananas) – Entzündungshemmend und hautberuhigend
- Subtilisin (biotechnologisch gewonnen) – Besonders effektiv für empfindliche Haut
Einsatzgebiete:
- Sensible und reaktive Haut
- Rosacea-anfällige Haut
- Sanfte Hauterneuerung ohne Irritation
Fazit
Die Auswahl des richtigen Peelings hängt stark von Hauttyp, Hautzustand und den gewünschten Ergebnissen ab. Während AHAs und BHAs ideal für regelmäßige Hauterneuerung sind, wirken TCA- und Phenol-Peelings auf tieferen Hautebenen mit stärkeren Effekten. Enzymatische Peelings stellen eine sanfte Alternative dar. Eine professionelle Beratung ist essenziell, um die optimale Peeling-Methode für langfristig gesunde und strahlende Haut zu finden.
Biochemische Prozesse in der Haut durch chemische Peelings
Chemische Peelings bewirken eine gezielte und kontrollierte Reaktion in der Haut, die sich auf mehreren Ebenen abspielt – von der Epidermis bis tief in die Dermis. Je nach eingesetztem Wirkstoff, Konzentration und Einwirkzeit werden spezifische biochemische Prozesse aktiviert, die die Hautstruktur erneuern, den Zellstoffwechsel anregen und langfristig die Hautqualität verbessern.
1. Einleitung in die Hautstruktur
Um die biochemischen Effekte chemischer Peelings zu verstehen, ist ein grundlegendes Verständnis der Hautarchitektur wichtig.
Aufbau der Epidermis
Die Epidermis ist die äußerste Hautschicht und besteht primär aus Keratinozyten, die sich von der Basalschicht (Stratum basale) bis zur Hornschicht (Stratum corneum) differenzieren. Dieser Prozess, die sogenannte Keratogenese, dauert in gesunder Haut etwa 28 Tage. Chemische Peelings verkürzen diesen Zyklus, indem sie die Abschilferung abgestorbener Hautzellen beschleunigen und die Regeneration anregen.
- Stratum corneum (Hornschicht) → Schutzbarriere der Haut
- Stratum granulosum → Bildung von Lipiden und Hornsubstanz
- Stratum spinosum → Stabilisierung durch Desmosomen
- Stratum basale → Zellteilung, Stammzellen und Melanozyten
Aufbau der Dermis
Die Dermis ist die mittlere Hautschicht, die sich in die papilläre Dermis (oberflächliche Schicht) und die retikuläre Dermis (tiefer gelegene Schicht) unterteilt. Sie besteht aus:
- Fibroblasten → Produzieren Kollagen, Elastin und Hyaluronsäure
- Kollagenfasern (Typ I & III) → Strukturgebend und für Hautelastizität verantwortlich
- Elastin → sorgt für Spannkraft und Dehnbarkeit der Haut
- Hyaluronsäure → bindet Wasser und sorgt für Hydration
Mitteltiefe und tiefe Peelings können direkt auf diese Strukturen einwirken, indem sie gezielt Entzündungsreaktionen und Regenerationsprozesse auslösen.
2. Wirkungsmechanismen der Peelingsubstanzen
Je nach Peelingsubstanz variieren die biochemischen Effekte. Nachfolgend werden die wichtigsten Wirkmechanismen erläutert.
A. AHAs und BHAs: Exfoliation & Zellproliferation
- AHAs (z. B. Glycolsäure, Milchsäure) lösen die Desmosomenverbindungen zwischen den Korneozyten auf, wodurch sich die Hornzellen schneller ablösen.
- BHAs (z. B. Salicylsäure) dringen in die Talgdrüsen ein und regulieren die Sebumproduktion.
- Beide Säuren stimulieren Keratinocytenproliferation, wodurch sich die Epidermis schneller regeneriert.
B. TCA und Phenol: Tiefgreifende Proteinkoagulation
- TCA bewirkt eine kontrollierte Denaturierung von Epidermisproteinen, was zu einer Koagulationsnekrose führt. Die Haut schält sich intensiv ab, während Fibroblasten aktiviert werden.
- Phenol dringt bis in die retikuläre Dermis ein und bewirkt eine starke Kollagenreorganisation.
C. Enzymatische Peelings: Proteolytischer Abbau von Korneozyten
- Enzyme wie Papain und Bromelain spalten Keratinproteine, wodurch die Hornschicht sanft abgetragen wird.
3. Zelluläre Reaktionen nach einem chemischen Peeling
Ein chemisches Peeling setzt eine Reihe biochemischer Prozesse in Gang, die die Hauterneuerung fördern.
A. Aktivierung von Entzündungsmediatoren
- Mitteltiefe und tiefe Peelings aktivieren Zytokine und Wachstumsfaktoren, die die Heilung steuern.
- Es werden Interleukine (IL-1, IL-6) und Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) freigesetzt, die eine milde entzündliche Reaktion auslösen.
B. Freisetzung von Wachstumsfaktoren
- Transforming Growth Factor-β (TGF-β) → fördert die Kollagensynthese
- Fibroblast Growth Factor (FGF) → regt die Fibroblastenaktivität an
- Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) → verbessert die Mikrozirkulation
C. Induktion der Kollagen- und Elastinsynthese
- Durch den Peeling-induzierten Zellstress werden Fibroblasten stimuliert, vermehrt Kollagen Typ I & III zu produzieren.
- Dies führt langfristig zu festerer, strafferer Haut und einer verbesserten Dermisstruktur.
4. Regenerationsprozesse nach einem Peeling
Nach einem chemischen Peeling beginnt die Haut einen mehrstufigen Heilungsprozess:
1. Entzündungsphase (0–3 Tage)
- Akute Freisetzung von Zytokinen
- Rötung, Wärmegefühl
und Spannungsgefühl
2. Proliferationsphase (3–10 Tage)
- Neubildung von Keratinozyten und Fibroblasten
- Erhöhte
Kollagensynthese
3. Remodellierungsphase (ab Tag 10–4 Wochen)
- Strukturumbau der Haut
- Verbesserung der Hauttextur und Elastizität
Fazit
Chemische Peelings wirken nicht nur oberflächlich, sondern setzen tiefgreifende biochemische Prozesse in Gang. Durch die gezielte Exfoliation, Aktivierung von Wachstumsfaktoren und Induktion der Kollagensynthese tragen sie nachhaltig zur Hautverjüngung bei. Die Wahl des Peelings sollte daher auf Basis der gewünschten biologischen Effekte und der individuellen Hautstruktur erfolgen.
Anwendung und Durchführung eines chemischen Peelings
Die korrekte Anwendung eines chemischen Peelings ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung und die Minimierung möglicher Nebenwirkungen. Je nach Peeling-Tiefe variieren die Vorbereitungsmaßnahmen, die Durchführung und die Nachsorge erheblich. Eine professionelle Durchführung gewährleistet eine sichere und effektive Hauterneuerung.
1. Vorbereitung der Haut auf ein chemisches Peeling
Die Vorbereitung der Haut beginnt in der Regel ein
bis vier Wochen vor dem eigentlichen Peeling. Dies dient dazu,
die Haut an die chemische Substanz zu gewöhnen und eine gleichmäßige Wirkung zu
gewährleisten.
A. Pre-Peeling-Hautpflege
· Topische Retinoide (z. B. Retinol, Tretinoin)
- Fördern die Hauterneuerung und verkürzen die Abheilungszeit
- Erhöhen die Zellteilungsrate und erleichtern das Peeling
- Werden meist 2–4
Wochen vorher angewendet (bei tiefen Peelings)
· Hydrochinon oder andere Hautaufheller
- Reduziert das Risiko postinflammatorischer Hyperpigmentierung (PIH)
- Besonders wichtig
für dunklere Hauttypen
· Sanfte AHAs oder BHAs (bei mitteltiefen Peelings)
- Erhöhen die Hautdurchlässigkeit und verbessern das Peeling-Ergebnis
- Fördern eine
gleichmäßige Abschuppung
· Verzicht auf irritierende Substanzen
- Keine mechanischen Peelings oder aggressive Hautpflegeprodukte
- Kein übermäßiger Sonneneinfluss (mindestens LSF 30 verwenden)
B. Hautanalyse und Kontraindikationen
Vor dem Peeling sollte eine gründliche Hautanalyse durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Haut für das Peeling geeignet ist. Kontraindikationen sind:
- Aktive Infektionen (z. B. Herpes simplex, bakterielle Infektionen)
- Ekzeme, Psoriasis oder andere Hautkrankheiten
- Schwangerschaft (bei tiefen Peelings, v. a. Phenol)
- Kürzlich erfolgte Laserbehandlungen oder Sonnenbrand
2. Durchführung des chemischen Peelings
Die eigentliche Peeling-Prozedur variiert je nach Tiefe und eingesetzten Wirkstoffen, folgt aber einem standardisierten Ablauf.
Ablauf eines chemischen Peelings
1. Reinigung der Haut
- Entfernung von Make-up, Talg und anderen Rückständen
- Einsatz eines
milden Reinigers (z. B. mit PH-angepassten Tensiden)
2. Entfettung der Haut
- Anwendung einer alkoholbasierten Lösung, um überschüssiges Hautfett zu entfernen
- Wichtig für eine
gleichmäßige Penetration der Peelingsubstanz
3. Applikation des Peelings
- Auftrag mit einem Pinsel, Wattepad oder Applikatorstäbchen
- Beginnt oft in Arealen mit dickerer Haut (Stirn, Kinn)
- Je nach Peelingart
beträgt die Einwirkzeit zwischen 30 Sekunden und
10 Minuten
4. Beobachtung der Hautreaktion
- Bei mitteltiefen Peelings tritt eine sichtbare Frostung (Protein-Koagulation) auf
- Die Haut beginnt
sich leicht zu röten oder zu prickeln
5. Neutralisation (falls erforderlich)
- Einige Peelings (z. B. TCA, Phenol) benötigen keine Neutralisation
- Andere (AHAs, BHAs)
werden mit einer pH-regulierenden Lösung
gestoppt
6. Post-Peeling-Pflege
- Auftrag beruhigender Wirkstoffe (z. B. Aloe Vera, Panthenol)
- Direkt nach dem Peeling: Kein Wasser, keine mechanische Reizung
3. Nachbehandlung und Pflege nach einem chemischen Peeling
Die Haut benötigt nach einem chemischen Peeling eine gezielte Nachsorge, um den Heilungsprozess zu unterstützen und Nebenwirkungen zu minimieren.
A. Erste 24–48 Stunden nach dem Peeling
- Kein Wasser auf die behandelte Haut auftragen (verhindert Irritationen)
- Vermeidung von Sonnenexposition, da die Haut lichtempfindlich ist
- Keine aktive Kosmetik (z. B. Retinol, Vitamin C, AHA/BHA-Seren)
B. Ab dem 3. Tag: Regenerationsphase
- Haut beginnt sich zu schälen → Keinesfalls abziehen!
- Hydratisierende Pflege mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen (Hyaluronsäure, Panthenol)
- Sonnenschutz (mindestens LSF 50), da die neue Haut besonders empfindlich ist
C. Langfristige Pflege nach tiefen Peelings
- Tiefe Peelings benötigen bis zu 4 Wochen zur vollständigen Regeneration
- Retinoide erst nach 3–4 Wochen wieder in die Routine integrieren
- Keine aggressiven Peeling-Produkte für mindestens 6–8 Wochen
Fazit
Ein chemisches Peeling ist eine hochwirksame Behandlung zur Hauterneuerung, die jedoch eine sorgfältige Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge erfordert. Die richtige Hautpflege vor und nach dem Peeling entscheidet maßgeblich über den Erfolg der Behandlung und die Reduzierung möglicher Risiken.
Indikationen und Kontraindikationen für chemische Peelings
Chemische Peelings sind vielseitige Behandlungen, die für eine Vielzahl von Hautproblemen eingesetzt werden können. Dennoch ist nicht jede Haut für jedes Peeling geeignet. Eine sorgfältige Hautanalyse und eine individuelle Anpassung des Peelings sind entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.
1. Indikationen – Wann ist ein chemisches Peeling sinnvoll?
Chemische Peelings können gezielt eingesetzt werden, um verschiedene Hautprobleme zu behandeln. Die Wahl des Peelings hängt von der Hautbeschaffenheit, dem gewünschten Effekt und der Peelingtiefe ab.
A. Hautverjüngung & Anti-Aging
- Feine Linien und Fältchen: Durch Stimulation der Kollagen- und Elastinsynthese werden feine Linien gemindert.
- Hauterschlaffung: Tiefe Peelings können die Fibroblasten-Aktivität anregen und so die Hautstruktur verbessern.
- Grobporige Haut: AHAs und BHAs verfeinern das Hautbild, indem sie überschüssige Hautzellen entfernen und die Porenstruktur verbessern.
B. Hyperpigmentierung & ungleichmäßiger Hautton
- Melasma & Altersflecken: Mitteltiefe Peelings (z. B. TCA, Jessner) reduzieren Pigmentstörungen durch beschleunigte Hauterneuerung.
- Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH): Peelings mit aufhellenden Substanzen (z. B. Milchsäure, Azelainsäure) minimieren dunkle Flecken nach Entzündungen oder Akne.
C. Akne und unreine Haut
- Verstopfte Poren und Mitesser: Salicylsäure-Peelings dringen in die Poren ein, lösen überschüssigen Talg und verhindern neue Unreinheiten.
- Entzündliche Akne: Antibakterielle Peelings mit Salicylsäure oder Mandelsäure helfen, Entzündungen zu reduzieren.
- Aknenarben: Mitteltiefe Peelings (TCA, Phenol) verbessern die Hautstruktur und reduzieren Narbenbildungen.
D. Narben & Texturverbesserung
- Aknenarben & atrophe Narben: Tiefere Peelings regen die Fibroblasten zur Kollagenbildung an und glätten unregelmäßige Hauttexturen.
- Sonnenschäden & lichtbedingte Hautalterung: Peelings reduzieren UV-induzierte Schäden und stimulieren die Regeneration gesunder Hautzellen.
E. Spezialindikationen
- Seborrhoische Haut & ölige Haut: BHAs wirken talgregulierend und antibakteriell.
- Keratosis Pilaris: AHAs helfen, verhornte Hautstellen zu glätten.
- Rosazea (nur milde Peelings!): Enzymatische Peelings oder milde AHAs können Rötungen reduzieren.
2. Kontraindikationen – Wann sollte ein chemisches Peeling nicht durchgeführt werden?
Obwohl chemische Peelings viele Vorteile bieten, gibt es bestimmte Hautzustände und medizinische Bedingungen, die eine Anwendung ungeeignet oder riskant machen.
A. Absolute Kontraindikationen (Peeling darf nicht durchgeführt werden)
- Aktive Hautinfektionen (z. B. bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen, Herpes simplex)
- Offene Wunden oder stark gereizte Haut
- Schwere entzündliche Hauterkrankungen (z. B. Ekzeme, Psoriasis, Dermatitis)
- Frische Narben oder Verletzungen
- Kürzlich erfolgte invasive ästhetische Behandlungen (z. B. Laser, Microneedling, Dermabrasion innerhalb der letzten 4 Wochen)
- Schwangerschaft & Stillzeit (bei tiefen Peelings, insbesondere Phenol-Peelings)
- Allergien gegen Peeling-Wirkstoffe (z. B. Salicylsäure-Allergie)
B. Relative Kontraindikationen (Peeling nur unter besonderer Vorsicht möglich)
- Dunklere Hauttypen (Fitzpatrick IV-VI) → Erhöhtes Risiko für Hyperpigmentierung → Erfordert Vorbehandlung mit aufhellenden Wirkstoffen (z. B. Hydrochinon)
- Neigung zu Keloiden oder hypertrophen Narben → Tiefere Peelings sind mit Vorsicht zu genießen
- Personen mit aktiver Akne unter Isotretinoin-Therapie → Haut ist empfindlicher und kann schwer verheilen → Wartezeit von mindestens 6 Monaten nach Beendigung der Therapie empfohlen
- Personen mit Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus, Sklerodermie) → Risiko für unkontrollierte Entzündungsreaktionen
- Starke Sonnenexposition vor oder nach der Behandlung → Kann zu Hyperpigmentierungen und Schäden führen → Erfordert konsequente LSF 50-Anwendung
3. Hauttypen und ihre Eignung für chemische Peelings
Nicht jeder Hauttyp reagiert gleich auf chemische Peelings. Eine sorgfältige Anpassung ist erforderlich, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Hauttyp (Fitzpatrick-Skala) |
Eignung für chemische Peelings |
Empfohlene Peeling-Arten |
I (sehr hell, nie bräunend, oft rötlich) |
Sehr empfindlich |
Milde AHAs, Enzympeelings |
II (hell, wenig bräunend) |
Gut geeignet |
AHAs, BHAs, TCA 10–20% |
III (mittlerer Hauttyp, leicht bräunend) |
Sehr gut geeignet |
AHAs, BHAs, TCA bis 25% |
IV (leicht bräunliche Haut, selten Sonnenbrand) |
Risiko für PIH |
BHAs, TCA niedrig konzentriert |
V (braune Haut, selten Sonnenbrand) |
Höheres Risiko für Hyperpigmentierung |
Sanfte Peelings, vorher Hydrochinon |
VI (dunkle Haut, nie Sonnenbrand) |
Hohe Vorsicht! |
Milde Enzympeelings, BHA niedrig konzentriert |
Fazit
Chemische Peelings sind eine äußerst wirksame Methode zur Hauterneuerung, doch ihre Anwendung muss an den individuellen Hauttyp, Hautzustand und eventuelle Kontraindikationen angepasst werden. Während sie zahlreiche Hautprobleme effektiv behandeln können, sollten Risikofaktoren stets beachtet werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Eine professionelle Beratung vor dem Peeling ist essenziell, um eine sichere und erfolgreiche Behandlung zu gewährleisten.
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken von chemischen Peelings
Obwohl chemische Peelings eine bewährte Methode zur Hauterneuerung sind, können sie – je nach Peelingtiefe, Hauttyp und individueller Reaktion – mit gewissen Nebenwirkungen und Risiken verbunden sein. Die richtige Vorbereitung, fachgerechte Durchführung und sorgfältige Nachsorge minimieren das Risiko unerwünschter Reaktionen.
1. Kurzfristige Nebenwirkungen (erste Tage bis Wochen nach dem Peeling)
Nach einem chemischen Peeling kommt es in den meisten Fällen zu erwarteten, temporären Hautreaktionen. Die Intensität dieser Reaktionen hängt von der Peelingtiefe ab.
A. Rötung und Hautirritation
- Leichte bis mäßige Rötung (Erythem) ist nach oberflächlichen Peelings normal und klingt innerhalb weniger Stunden bis Tage ab.
- Mitteltiefe und tiefe Peelings verursachen stärkere Rötungen, die bis zu mehreren Wochen anhalten können.
- Ursache ist die erhöhte Durchblutung der Haut und die Aktivierung von Entzündungsmediatoren wie Interleukin-1 und Tumornekrosefaktor-alpha.
B. Schuppung und Abschälung der Haut
- Besonders nach mitteltiefen Peelings beginnt die Haut nach zwei bis vier Tagen, sich in feinen Schichten zu lösen.
- Tiefe Peelings führen zu einer intensiven Schälung mit Krustenbildung, die bis zu 14 Tage dauern kann.
- Ursache ist die Erneuerung der Epidermis durch erhöhte Keratinozyten-Proliferation.
C. Spannungsgefühl und Trockenheit
- Viele Patienten berichten über ein trockenes, gespanntes Hautgefühl, besonders in den ersten Tagen nach der Behandlung.
- Dies ist auf eine temporäre Störung der Hautbarriere durch die Exfoliation der Hornschicht zurückzuführen.
- Eine feuchtigkeitsspendende Pflege mit Hyaluronsäure, Ceramiden und Panthenol hilft, die Haut zu beruhigen.
D. Lichtempfindlichkeit (Photosensitivität)
- Die Haut ist nach einem Peeling besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung.
- Ohne konsequenten Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 kann es zu Hyperpigmentierungen kommen.
2. Mittelfristige Risiken (Wochen bis Monate nach dem Peeling)
Einige Nebenwirkungen treten nicht unmittelbar nach dem Peeling auf, sondern entwickeln sich erst im Verlauf der Regenerationsphase.
A. Hyperpigmentierung (Postinflammatorische Hyperpigmentierung, PIH)
- Besonders häufig bei dunkleren Hauttypen (Fitzpatrick IV-VI) oder nach übermäßiger Sonnenexposition.
- Entzündungsreaktionen in der Epidermis regen die Melanozytenaktivität an, was zu fleckiger Pigmentierung führt.
- Vorbeugend hilft eine Behandlung mit aufhellenden Wirkstoffen wie Hydrochinon oder Vitamin C sowie konsequenter Sonnenschutz.
B. Hypopigmentierung (Verlust der Hautfarbe)
- Kann nach sehr tiefen Peelings wie Phenol auftreten.
- Das Risiko ist höher bei dunklen Hauttypen.
- Ursache ist die Zerstörung von Melanozyten in tieferen Hautschichten.
C. Entzündliche Reaktionen und Akne-Ausbrüche
- Einige Patienten erleben nach einem Peeling eine vorübergehende Verschlechterung von Unreinheiten.
- Die Stimulation der Hauterneuerung kann eine sogenannte Purging-Phase auslösen, bei der tiefer liegende Unreinheiten an die Oberfläche kommen.
- Sanfte, nicht komedogene Hautpflege und das Vermeiden mechanischer Manipulation helfen, diesen Effekt zu minimieren.
3. Langfristige Risiken und Komplikationen
Bei unsachgemäßer Durchführung oder mangelnder Nachsorge können chemische Peelings langfristige Hautschäden verursachen.
A. Narbenbildung und Gewebeschäden
- Tritt vor allem nach zu tiefen Peelings oder unkontrollierter Anwendung auf.
- Das Risiko erhöht sich durch nicht angepasste Peeling-Konzentrationen, zu frühes Entfernen von Schälhaut oder Krusten sowie Entzündungsreaktionen und Infektionen.
- Eine fachgerechte Durchführung und sorgfältige Wundpflege sind essenziell, um Narbenbildung zu vermeiden.
B. Infektionen und bakterieller Befall
- Infektionen sind selten, können aber insbesondere nach tiefen Peelings mit langer Heilungsphase auftreten.
- Mögliche Erreger sind Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Pseudomonas aeruginosa, die Follikulitis oder Abszesse verursachen können.
- Eine Herpes-simplex-Reaktivierung kann bei anfälligen Patienten auftreten, weshalb in diesen Fällen vorbeugend antivirale Medikamente empfohlen werden.
- Strikte Hygiene und der Verzicht auf kontaminierende Kosmetikprodukte oder Make-up in den ersten Tagen nach dem Peeling reduzieren das Infektionsrisiko.
C. Unerwünschte Langzeiteffekte durch Phenol-Peelings
- Phenol kann in den Blutkreislauf aufgenommen werden und toxische Effekte auf das Herz-Kreislauf-System haben.
- Diese Art von Peeling sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
4. Maßnahmen zur Minimierung von Nebenwirkungen
Eine sorgfältige Planung und Nachsorge reduzieren das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen erheblich.
A. Vor dem Peeling
- Individuelle Hautanalyse und Anpassung der Peelingtiefe
- Keine mechanischen Reizungen durch Waxing, Laser oder Microneedling in den Wochen vor der Behandlung
- Vorbehandlung mit Retinoiden oder Melanin-Hemmern bei erhöhtem Risiko für Hyperpigmentierung
B. Während des Peelings
- Einhaltung der empfohlenen Einwirkzeit
- Überwachung der Hautreaktionen wie Frosting oder Rötung
- Neutralisation des Peelings, falls erforderlich
C. Nach dem Peeling (Post-Peeling-Care)
- Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 für mindestens vier Wochen
- Keine aggressive Pflege, insbesondere kein Retinol oder Säuren für eine bis zwei Wochen
- Beruhigende Hautpflege mit Panthenol, Ceramiden und feuchtigkeitsspendenden Seren
Fazit: Chemische Peelings als effektive Methode zur Hauterneuerung
Chemische Peelings haben sich als eine der wirkungsvollsten und vielseitigsten Methoden zur Hauterneuerung etabliert. Durch die gezielte Exfoliation der obersten Hautschichten und die Aktivierung regenerativer Prozesse in der Dermis können sie eine Vielzahl von Hautproblemen effektiv behandeln. Je nach Wirkstoff, Konzentration und Peelingtiefe lassen sich individuelle Hautziele erreichen – von der Minderung feiner Linien über die Behandlung von Akne bis hin zur Verbesserung der Hauttextur und Elastizität.
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